Angst in engen Räumen

Die 9-jährige Bea wollte ihre Klaustrophobie loswerden. Ihre Angst beeinträchtigte ihren Alltag. Tunnels, Aufzüge, Bergbahnen und immer mehr auch allgemein geschlossene Räume lösten starkes Unbehagen und Angst aus. In Kombination mit Dunkelheit war es jeweils am schlimmsten. Besonders auf Schulreisen und Familienausflüge führte das zu schwierigen Situationen.

Bea war während rund einem Jahr in kinderpsychologischer Behandlung, doch die Klaustrophobie bekam sie dadurch nicht in den Griff.

In der Sitzung gingen wir mit ihrer Vorstellungskraft in einen geschlossenen Raum, um die Angst an die Oberfläche zu bringen. Dort visualisierte sie ihre Angst als schwere, schwarze Steinplatte. Sie war nicht in, sondern auf der Brust und drückte mit sehr viel Gewicht. Die Platte erschwerte ihr das Atmen.

Wir spulten zurück zur Zeit im Mutterleib. Da war es eng und dunkel, aber Bea war es wohl. Sie konnte das Herz ihrer Mutter klopfen hören und meinte, alles sei in Ordnung.

Bei Alter 3 tauchte die Steinplatte wieder auf. Es wurde spannend. Bea sah sich im MuKi-Turnen. Sie ging alleine auf die Toilette und betrat eine der Kabinen. Hinter der geschlossenen Tür hörte sie, wie eine Gruppe anderer Mädchen reinkam. Sie schnatterten und wuschen ihre Hände. Dann verliess die Gruppe die Toilette, schaltete aber das Licht aus.

Bea sass also ganz alleine in völliger Dunkelheit. Sie erschrak und hatte Angstzustände.

Um ihren Erinnerungen an diesen Moment die negativen Dornen zu nehmen, bekam sie eine magische Fernbedienung fürs Licht in dieser Toilette. Damit konnte sie das Licht beliebig ein- und ausschalten.

Bea visualisierte die gesamte Geschichte drei Mal. Immer wenn das Licht ausging schaltete sie es mit ihrer Fernbedienung wieder ein. Sie konnte ihr Geschäft in aller Ruhe zu Ende bringen, die Hände waschen und den Raum verlassen.

Beim dritten Mal ging ihre Imagination noch weiter. Sie lief raus zur Mutter und erzählte ihr ganz stolz von der Fernbedienung und wie sie keine Angst mehr habe.

Die Sitzung war damit zu ende. Spontan willigte Bea ein, die Verbesserung im hauseigenen Aufzug zu testen. Sie betrat den Aufzug und hat geradezu auf ihre Klaustrophobie gewartet. Keine Angst, kein Unwohlsein – gar nichts.

Zwei Wochen später vermeldete ihre Mutter, die Ängste seine weg. Keinerlei klaustrophobische Anzeichen.

Sonya Mosimann

In Tausenden von Sitzungen zeigten sich wiederkehrende Muster, die zum Erfolg führten. Daraus entstand schliesslich die mindTV Visualisierungsmethode. Sonya macht es Spass, den Status quo herauszufordern und neue Ideen zu entwickeln.