Angst vor Krankheiten

Der 9-jähriger Kian kam zur Sitzung mit einer Angst davor, krank zu werden. Auch übertrieb er ständig – Kopfweh war sofort Hirnerschütterung, Bauchweh natürlich Blinddarm. Manchmal liess er nicht locker bis man ihm zum Arzt fuhr und dieser Entwarnung gab.

Kian half oft auf mit auf einem Bauernhof. Ständig setzte er sich mit möglichen Krankheiten auseinander. Er war fest davon überzeugt, die Rinder würden ihn anstecken. Diese merkwürdige Angst hatte mit 7 Jahren angefangen.

In der Sitzung brachten wir seine Angst an die Oberfläche. Er beschrieb sie als dunkelgrau und herzförmig, quasi über seinem richtigen Herz.

In der Visualisierung erlebte er dann den entscheidenden Moment. Er sah sich auf dem Hof. An jenem Tag war ein Tierarzt auf Besuch. Er untersuchte die Kühe und redete dabei über schlimme Krankheiten, die ihm schon begegnet seien. Weil Kian viel Kontakt zu den Tieren hatte, begannen seine Gedanken zu kreisen – immer mehr, bis er sich völlig in etwas hineinsteigerte.

Diese selbstgebaute Angst konnte er mit seiner Vorstellungskraft wieder komplett abbauen. Nachdem sie entfernt war, machte er einen vollständigen Körperscan. Er fand nur einige wenige Bakterien wegen einer abklingenden Erkältung. Ein Fortschritt.

Ausserdem aktiviere er seine Abwehrarmee – sein Immunsystem. Die kleinen Soldaten trugen tarnfarbige Hosen und blaue Oberteile. Mit roten Laserpistolen verdampften sie die bösen Bakterien. Kian vertraute seiner Armee.

Zum Schluss installierte er bei seinem Mund noch einen Bakterienfilter, 3-schichtig. Mit Blitzfunktion. Bzzzzzz hat es gemacht, wenn eine Bakterie den Filter berührte und gebrutzelt wurde. Interessanterweise lies Kians Filter rund 5% der Bakterien durch. Er erklärte, seine Armee müsse schliesslich üben und dürfe nicht faul und schwach werden.

Als Hausaufgabe musste Kian jeweils morgens den Satz «Ich bin und bleibe gesund» wiederholen. Die dankbare Familie meldete sich kurze Zeit darauf und bestätigte, dass die Ängste bei Kian kein Thema mehr seien.